Im Osnabrücker Steinbruch am Piesberg wurden die Überreste einer Spinne entdeckt. Der Fossilienfund wird als international bedeutend eingestuft, da es sich um das älteste Fossil einer Spinne in Deutschland handelt. Derzeit wird das Exponat im Museum für Naturkunde in Berlin ausgestellt.
Der Paläontologe Wolter Beeki hat im Osnabrücker Steinbruch am Piesberg das bisher älteste Spinnenfossil entdeckt. Das Tier lebte vor etwa 310 bis 315 Millionen Jahren, als das Gebiet des heutigen Piesbergs noch in Äquatornähe lag und von den tropischen Steinkohlewäldern des Karbons bedeckt war. Der Körper der Spinne war etwa einen Zentimeter lang und ihre Beinspannweite betrug etwa vier Zentimeter.
Jason Dunlop vom Museum für Naturkunde in Berlin zufolge waren Spinnen im Erdaltertum nicht so verbreitet wie heute, da es kaum große Insekten als Nahrungsquelle gab. Zudem sind Funde von Spinnenfossilien umso seltener, da die Tiere nur selten mit Gewässern in Berührung kamen, die für eine Konservierung der Fossilien notwendig sind. Um so erstaunlicher ist es, dass das Fossil so gut erhalten ist, dass sogar die seidenproduzierenden Spinndrüsen sowie die Haare und Krallen noch gut erkennbar geblieben sind.
Der 315 Millionen Jahre alte Fund aus dem Jahre 2023 überholt damit eine Spinne aus dem Jura, die mit einem Alter von 145 bis 200 Millionen Jahren bisher den Rekord innehielt.